Die Herausforderungen der Selbständigkeit



Sich mit einem eigenen Unternehmen selbständig zu machen ist aus vielerlei Gründen für viele Arbeitnehmer attraktiv. Dieser Schritt will jedoch gut überlegt sein und bringt eine Menge Arbeit mit sich, die bereits weit vor der eigentlichen Gründung beginnt. Worauf man in der Phase kurz vor und nach dem Schritt in die Selbständigkeit besonders achten muss, zeigt dieser Artikel.

Sie klingt für die meisten wie das absolute Nonplusultra der Arbeitswelt: Die Selbständigkeit. Als sein eigener Chef kann man sich, so die Theorie, seine Aufträge selbst aussuchen, zu den Zeiten arbeiten, die einem am besten passen, und am Ende des Monats bleibt ein Gewinn über, mit dem das bisherige Angestelltengehalt nicht im Geringsten mithalten kann.

Bevor man diese Vorzüge, die eine erfolgreiche Selbständigkeit zweifelsohne mit sich bringt, genießen kann, muss man allerdings eine Vielzahl von Herausforderungen meistern, und einige davon bereits lange vor der Gründung. Und auch wenn diese in trockenen Tüchern ist, bedeutet nicht nur das Etablieren der Firma auf dem Markt einen immensen Arbeitsaufwand. Auch viele andere Komponenten der Unternehmensführung erfordern viel Zeit und stellen Gründer immer wieder vor Probleme.

Von der Idee bis zur Gründung

Am Anfang jeder Unternehmensgründung steht eine gute Idee. Mit der will man sich als Gründer selbständig machen und Kunden einen neuen und einzigartigen Mehrwert bilden – sei es in der Sache an sich, in der Art und Weise der angebotenen Dienstleistung oder in der Qualität des Produkts. Die Überzeugung, gegenüber Wettbewerbern entscheidende Vorteile zu bieten, ist sicherlich allen Gründern gemein.
Mit dieser Idee alleine ist natürlich noch nicht getan. Bis man sich tatsächlich als stolzer Besitzer des eigenen Unternehmens betrachten kann, bleibt noch sehr viel zu tun.

Gleich in die Vollen gehen?

Als erstes muss eine grundlegende Überlegung erfolgen. Will man sich gleich in Vollzeit selbständig machen oder nicht? Da dieser Schritt neben all seinen Verlockungen auch immense Risiken mit sich bringt, entscheiden sich manche Gründer dazu, zunächst in Teilzeit weiterhin ihrem Angestelltenverhältnis nachzugehen und die restliche Zeit ihrem Unternehmen zu widmen. Das bringt zwar weiterhin eine gewisse Sicherheit mit sich, aufgrund der begrenzten zeitlichen Kapazitäten kommt der eigene Betrieb aber oft nur schwer in die Gänge.
Wie man sich entscheidet, hängt von Faktoren wie dem verfügbaren Kapital, aber auch von persönlichen Präferenzen ab.

Alles steht und fällt mit dem Businessplan

Egal, wie diese Entscheidung ausfällt: In beiden Fällen benötigt man als nächstes einen Businessplan. In diesem definiert man vorab alles, was später mit dem eigenen Betrieb zu tun hat – vom Produkt über die Finanzierung bis hin zur Zielgruppe. Je besser und detaillierter dieser Plan ist, desto effizienter kann man später arbeiten. Auch für potentielle Förderer oder Investoren spielt er eine wichtige Rolle. Oft ist anhand des Businessplans nämlich schon grob abzuschätzen, ob Profit zu erwarten ist oder ob der Gründer in spe Fehler gemacht hat beziehungsweise Fehlschlüssen unterliegt, die für einen erfolgreichen Start in die Selbständigkeit ausgeräumt werden müssen.
Teil des Businessplans ist auch die Entwicklung eines groben Marketingkonzepts. Die Frage, wie die Firma heißen soll oder wie das Logo später aussieht zu beantworten, dauert oft länger, als man vorher denkt. Ist diese beantwortet, gilt es, sich die entsprechenden Domains zu sichern, um später für Kunden so einfach wie möglich erreichbar zu sein.

Finanzielle Fragen klären

Im Finanzplan – ebenfalls Teil des Businessplans – muss man für sich selbst, aber auch für Banken und Investoren, die Frage beantworten, mit welchem Kapital man die Unternehmensgründung realisiert. Ein gewisses Eigenkapital ist dabei selbstverständlich von Nöten, muss aber bei weitem nicht den gesamten Bedarf decken. Möglichkeiten, das fehlende Geld zu beschaffen, gibt es zur Genüge. Mit entsprechenden Sicherheiten ist es meist kein Problem, einen Kredit aufzunehmen. Oder man nutzt die staatlichen Förderungen, mit denen der Bund Neugründern unter die Arme greift.

Um herauszufinden, wie man seinen Betrieb versichert, sollte man zudem eine sogenannte Bedarfsanalyse durchführen (lassen). So kann man sich auf die wirklich notwendigen Policen beschränken, vergisst aber auch kein wichtiges Feld und vermeidet so einerseits unnötige Kosten, andererseits böse Überraschungen.

Nicht nur sein Unternehmen, auch sich selbst muss der Gründer versichern. Wer nur in einem Angestelltenverhältnis gearbeitet hat, war in aller Regel gesetzlich versichert. Diese Versicherung kann man als selbständiger weiterführen, man hat jedoch auch die Option, sich privat zu versichern. Das ist zwar meist etwas teurer, bringt aber umfangreichere Leistungen sowie die Möglichkeit, am Ende des Jahres einen Teil der Beiträge zurück zu bekommen mit sich.

Mehrfache Gänge zum Amt lassen sich nicht vermeiden

Um ein eigenes Unternehmen anzumelden, sind mehrere Genehmigungen erforderlich – welche genau das sind, hängt beispielsweise von der Branche ab. Man sollte sich, etwa bei der Gründerberatung, unbedingt genauestens darüber informieren, welche Anträge man im Vorfeld der Gründung stellen muss.

Auch die gewählte Rechtsform entscheidet mit darüber, welche Anmeldungen und Genehmigungen notwendig sind. Verschiedene Arten der Unternehmensform erfordern auch verschieden lange Vorlaufzeiten, über die man sich als Gründer in spe im Klaren sein sollte. Grob gesagt gilt: Personengesellschaften lassen sich schneller auf die Beine stellen als Kapitalgesellschaften.

Die Herausforderungen der Anfangszeit

Hat man all diese Fragen beantwortet und sein Unternehmen angemeldet, wird die Arbeit nicht weniger. Denn nun steht man vor der mitunter sehr hohen Hürde, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen – beziehungsweise die ersten Schritte in diese Richtung zu machen. Das erfordert neben einer guten Werbestrategie, durch die man möglichst viele Menschen auf sich aufmerksam macht, einen sehr hohen Arbeitsaufwand.

Umso ungelegener kommen daher andere Komponenten der Unternehmensführung, mit denen man zudem oft keine oder nur wenig Erfahrung hat. Zuallererst ist hier die Buchhaltung zu nennen, mit der Gründer immer wieder so ihre Probleme haben.

Gute Buchhaltung ist einfacher als sie scheint

Es erfreut sich daher großer Beliebtheit, diese unliebsame Aufgabe an einen externen Dienstleister auszulagern. Gründern in der Anfangsphase ist allerdings aus zwei Gründen davon abzuraten. Zum einen sind diese Buchhalter oft relativ teuer, zum anderen haben diejenigen, die ihre Bücher selbst führen, jederzeit einen sehr genauen Einblick in ihre Finanzen.

Besonders diejenigen, die an Stelle der doppelten Buchführung für ihre Gewinnermittlung lediglich eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung benötigen, sollten sich dieser Herausforderung also auf jeden Fall stellen. Die meisten Gründer kommen in den Genuss dieser Vereinfachungen. Lediglich

  • ins Handelsregister eingetragene Kaufleute
  • die Rechtsformen AG, oHG, KG und GmbH sowie
  • Unternehmen, die innerhalb eines Geschäftsjahres mehr als 600.000 € Umsatz oder 60.000 € Gewinn erwirtschaften

gelten als buchführungspflichtig und unterliegen somit den Regeln der Doppik.

Eine gute Buchhaltungssoftware sorgt für Erleichterungen

Ganz ohne Hilfe muss man sich in keinem der beiden Fälle in die Thematik einarbeiten. Besonders in der ersten Zeit kann eine spezielle Software für die Buchhaltung Gold wert sein. Mit Hilfe eines solchen Programms lassen sich alle Aspekte korrekter Buchführung auch für Laien schnell und einfach erlernen.

Mit Hilfe benutzerfreundlicher Eingabemasken lassen sich alle relevanten Geschäftsvorgänge Schritt für Schritt korrekt verbuchen. Ständige Updates sorgen dafür, dass man sich dabei jederzeit im aktuellen gesetzlichen Rahmen bewegt. So werden böse Überraschungen in Form von Nachzahlungen von vornherein ausgeschlossen.

Die meisten dieser praktischen Helfer, wie beispielsweise der des Freiburger Entwicklers Lexware, verfügen zudem über eine ELSTER-Schnittstelle, mit der sich die fertigen Bücher mit wenigen Klicks ans Finanzamt schicken lassen. Das Programm kann man außerdem für 30 Tage kostenlos testen und so sichergehen, dass es den eigenen Anforderungen genügt.

Softwarelösungen für alle Bereiche der Unternehmensführung

Nicht nur bei der Buchhaltung kann ein spezielles Programm wertvolle Dienste leisten. Auch auf Feldern wie der Auftragsbearbeitung oder der Warenwirtschaft erleichtern sie Gründern die Arbeit. So sparen sie wertvolle Zeit, die sie wiederum ins Kerngeschäft investieren können.

Da es mit immensen Kosten verbunden wäre, sich für jeden dieser Bereiche eine gesonderte Software zuzulegen, bieten viele Hersteller auch Komplettlösungen an, die die gesamte Unternehmensführung abdecken. Wer den Schritt in die Selbstständigkeit wagt, sollte sich auf jeden Fall mit diesen Softwarelösungen beschäftigen, um die damit verbundenen Prozesse effizient und selbst regeln zu können.