England bietet mit London, Birmingham und Leeds eine ideale Grundlage für Arbeitssuchende im Bereich des Dienstleistungssektors, im Finanzwesen und der Informationstechnik. Als Außenstehender muss man sich jedoch mit den Eigenheiten der Berufswelt arrangieren, vieles läuft hier anders und "Global Thinking" ist ein häufig gebrauchtes Schlagwort, welches Bewerber verinnerlichen sollten. Wir geben Ihnen in diesem Beitrag die grundlegenden Informationen zur Hand, um den Start in einen neuen Berufsabschnitt zu erleichtern.
Arbeiten in England bietet eine ideale Grundlage für Arbeitssuchende im Bereich des Dienstleistungssektors, im Finanzwesen und der Informationstechnik. Viele namhafte Unternehmen haben hier Produktionsstätten oder ihren Verwaltungssitz, da nicht zuletzt die starke Beziehung zu den USA, Kanada und Neuseeland eine gute Grundlage für weltweiten Handel bietet. Als Außenstehender muss man sich mit den Eigenheiten und Eigenschaften der Berufswelt arrangieren, "Global Thinking" ist ein Schlagwort, welches Bewerber verinnerlichen sollten.
Grundsätzlich gilt, dass jeder EU-Bürger ohne Einschränkung einer Beschäftigung nachgehen darf, ohne hierfür eine Arbeitserlaubnis benötigen zu müssen. Ausnahmen gelten lediglich auf der Isle of Man und den Kanalinseln, da diese andere Rechtsgrundsätze anlegen und direkt der britischen Krone unterstellt sind. Anders als in Deutschland, besteht hier keine Meldepflicht bei gemeinhin zuständigen Behörden aufgrund der Nachweispflicht gegenüber staatlichen Stellen in Deutschland empfiehlt es sich aber, dies nach einem Zeitraum von sechs Monaten nachzuholen und formell eine Aufenthaltsgenehmigung zu beantragen.
Weitere Ausnahmen gelten für Bürger der neuen Mitgliedsstaaten - namentlich Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei, Slowenien, Ungarn und Tschechien welche sich innerhalb eines Monats nach Aufnahme der Tätigkeit beim "Home Office" melden müssen, um daraufhin eine Aufenthaltsgenehmigung zu erwirken. Weitere Einschränkungen sind derzeit nicht gegeben, diese Maßnahme dient lediglich der Registrierung und der Steuerung des Zustroms aus diesen EU-Mitgliedsstaaten.
Eine erste Anlaufstelle bieten die weithin verfügbaren "Jobcentre Plus"-Filialen, vergleichbar mit der deutschen Agentur für Arbeit. Sie können auf eine Bandbreite von Jobs unterschiedlicher Branchen und Qualifikationsanforderungen zugreifen, wobei sich für leitende Funktionen eher eine private Vermittlungsagentur (Employment Agency) empfiehlt. In den großen überregionalen Zeitungen, etwa "The Guardian", "The Independent" oder "The Financial Times" finden sich an jedem Donnerstag entsprechende Annoncen für Fachkräfte. Einen etwas anderen Ansatz verfolgen Zeitarbeitsfirmen, die hier als Sprungbrett für höhere Positionen bekannt sind und gerade Einwanderern einen guten Einblick in die Arbeitsmarktsituation geben können. Als Zeitarbeiter haben Sie weithin dieselben Rechte und Pflichten wie normale Angestellte, sind aber etwas flexibler.
Sehr geschätzt werden Initiativbewerbungen, welche im Gegensatz zu Deutschland nicht aus vielen Nachweisen und Bescheinigungen bestehen. Man legt hier Wert auf ein spezielles Anschreiben sowie einen tabellarischen Lebenslauf, welcher chronologisch rückwärts läuft und oben die aktuelle Tätigkeit aufzeigt. Zu vermeiden sind hier Angaben über die Religion oder den Familienstand, ebenso sind Fotos wegzulassen. Eine strenge Sozialgesetzgebung verpflichtet die Unternehmen zu einem anderen Ansatz, womit man vermeiden möchte, dass Bewerber sich im Nachhinein gegen die Entscheidung zur Wehr setzen und Klage einreichen. übersetzen Sie Zeugnisse ins Englische, passen Sie die Notengebung dem englischen Notensystem an und geben Sie lediglich Referenzgeber an. Dabei handelt es sich um Vorgesetzte oder Professoren, die für Sie bürgen und Ihre Fähigkeiten herausstellen klassische Arbeitszeugnisse besitzen hier keinen Stellenwert, viel eher werden Sie mit speziellen Fragebogen konfrontiert sein.
Bei Online-Bewerbungen wird man in der Regel danach gefragt, welche besonderen Herausforderungen man meistern musste, wie die Aufgabenstellung aussah, wie gehandelt wurde und welchen Mehrwert man aus dieser Situation gezogen hat. Dies soll dem zukünftigen Arbeitgeber die Gelegenheit bieten, Ihre Auseinandersetzung mit beruflichen Fragestellungen zu analysieren und zeigt auf, wie anpassungsfähig Sie wirklich sind. Es gilt dabei stets, alle Fragen komplett und präzise zu beantworten Rechtschreibfehler sind dringend zu vermeiden, ebenso wie Auszüge aus dem Amerikanischen Englisch.
Grundsätzlich unterliegt jede Arbeit in England der Sozialversicherungspflicht, was zwingend eine Registrierung beim "Department for Work and Pensions" voraussetzt. Alle weiteren Formalitäten werden dann seitens des Arbeitgebers auf Grundlage der nun vorhandenen Sozialversicherungsnummer erledigt. An Sozialabgaben fallen in der Regel zwölf Prozent vom Bruttogehalt an, wobei dieser Satz nur bei Einkommen bis zur Grenze von 814 Pfund pro Woche gilt. Beträgt das Jahreseinkommen mehr als 35.000 Pfund, so wird eine Einkommensteuer von 20 Prozent erhoben. Für das darüber liegende Einkommen bis zur Grenze von 150.000 Pfund werden 40 Prozent fällig. Sollten Sie mehr als 150.000 Pfund verdienen, so wird der darüber liegende Teil mit 50 Prozent besteuert. Anzusetzen ist aber stets der Grundfreibetrag in Höhe von 7.475 Pfund, zudem profitieren Familien von weiteren Ermäßigungen beziehungsweise Gutschriften.
Auch wenn das Gesundheitssystem in Form der NHS als vorbildlich gilt, lohnt sich für gutverdienende Arbeitnehmer die in Deutschland abschließbare Private Krankenversicherung ein PKV Vergleich zeigt auf, mit welchem Beitrag dort zu kalkulieren ist. In der Regel gilt die Leistungspflicht der PKV innerhalb der Europäischen Union, es ist aber grundsätzlich zu prüfen, wie sich dies bei einem längerfristigen Aufenthalt verhält. In manchen Fällen wird dann ein Beitragszuschlag erhoben, der regelmäßig jedoch nur einen geringen Anteil ausmacht.
Für den steuerfinanzierten Gesundheitsschutz über den National Health Service (NHS) gilt es, sich in einem lokalen Gesundheitszentrum zu registrieren und einem Arzt zugewiesen zu werden. Sehhilfen, Zahnersatz und weitere für gewöhnlich als Zusatzleistungen deklarierte Bereiche, können hier jedoch nur mit einem Zuschlag in Anspruch genommen werden. In manchen Fällen profitiert man aber von einem Zuschuss oder einer Zusatzversicherung vom Arbeitgeber, die jene Bereiche in gewissem Maße abdeckt.